Das Kaliwerk Alexandershall in Berka (Werra) war eines der profitabelsten Kaliwerke bis zur ersten Stilllegung (Ende 1920er Jahre). Die Gewerkschaft Alexandershall war 1897 gegründet worden. 1899 wurde mit den Teufarbeiten von Schacht Wilhelm Ernst I (Alexandershall I) begonnen, die 1903 die Endteufe von 393 Meter erreicht haben. Dieser Schacht erlitt beim Abteufen einen starken Wassereinbruch, der die Anwendung des Kind-Chaudron-Verfahrens erforderte, eines sehr teuren und technisch aufwändigen Schachtbohrverfahrens, bei dem das Weiterteufen durch einen großen Bohrer (so groß wie der Schachtdurchmesser) im stehenden Wasser erfolgt.
Seit 1905 wurde dann mit der Rohsalzförderung und -verarbeitung begonnen. Die relativ kleine Werkgruppe der Gewerkschaft Alexandershall mit den Schächten Alexandershall I (Wilhelm Ernst I), Alexandershall II (Abteroda) und Alexandershall III (Dankmarshausen) wurde Ende der 1920er Jahre stillgelegt und bis 1937 in Reserve gehalten.
Die Werkgruppe Alexandershall wurde bereits 1921 in den Wintershall-Konzern eingegliedert. 1937 übernahm die deutsche Wehrmacht die ruhende Anlage und betrieb sie bis 1945 als Heeresmunitionsanstalt. Während die untertägigen Abbaubereiche als MUNA-Anlage genutzt worden sind, wurden die übertägigen Anlagen (Fabrik) nicht mehr benötigt und nach und nach abgerissen.
Nach dem Ende des 2. Weltkriegs lagen die stillgelegten Anlagen und Schächte des Werkes Alexandershall im Bereich der Sowjetischen Besatzungszone und damit seit 1949 auf dem Gebiet der DDR. 1950 wurde das Werk wieder in Betrieb genommen. Es fehlten jedoch die Fabrikanlagen, um das geförderte Rohsalz weiter verarbeiten zu können. Es wurde daher per Bahn in die Fabrik Dorndorf transportiert. Dies war nur möglich mit dem Durchfahren der Bundesrepublik Deutschland von Dankmarshausen bis Vacha, da die Gleisanlage ja stets an der Werra entlangführt. Später baute die DDR dann eine neue Bahnlinie, die nur auf DDR-Territorium entlangführte. Die zweite Betriebsphase des Werkes Alexandershall endete im Jahr 1967.
Aber auch danach wurde unter Tage weiterhin der Kaliabbau fortgesetzt, das gewonnene Salz jedoch nach Auffahren einer Verbindungsstrecke in der Werksanlage Wilhelm Pieck (früher Heiligenroda mit den Schächten Springen I bis III sowie Möllersgrund I und II) mit gefördert. Der VEB Kalibetrieb Werra des VEB Kombinates Kali der DDR hatte alle Gruben ihrer Kaliwerke an der Werra aus betrieblichen Gründen untereinander verbunden.
Auf dem Werksgelände sind heute nur noch der Schachtdeckel mit Wetteröffnung, das Fördermaschinengebäude und das Mühlengebäude erhalten.
Kategorie | |
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geoOrt | Schachtanlage Alexandershall III (Dankmarshausen) Entfernung: 2.61 km von Kaliwerk Alexandershall I |
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geoOrt | Schachtanlage Alexandershall II (Abteroda) Entfernung: 2.65 km von Kaliwerk Alexandershall I |
geoOrt | Grenzübergang Bahnlinie Widdershausen/Dankmarshausen Entfernung: 3 km von Kaliwerk Alexandershall I |
geoOrt | Kraftwerk Widdershausen Entfernung: 3.08 km von Kaliwerk Alexandershall I |
geoOrt | Monte Kali Entfernung: 5.14 km von Kaliwerk Alexandershall I |
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![]() | Schachtanlage Alexandershall III (Dankmarshausen) Entfernung: 2.61 km von Kaliwerk Alexandershall I |
![]() | Schachtanlage Alexandershall II (Abteroda) Entfernung: 2.65 km von Kaliwerk Alexandershall I |
Grenzübergang Bahnlinie Widdershausen/Dankmarshausen Entfernung: 3 km von Kaliwerk Alexandershall I | |
Kraftwerk Widdershausen Entfernung: 3.08 km von Kaliwerk Alexandershall I | |
Monte Kali Entfernung: 5.14 km von Kaliwerk Alexandershall I |
Das Werra-Kalibergbau-Museum in Heringen (Werra) dokumentiert die Geschichte und Gegenwart des seit 100 Jahren wichtigsten deutschen Kaliabbaugebiets auf beiden Seiten der hessisch-thüringischen Landesgrenze an der mittleren Werra. Der Ende des 19. Jahrhunderts beginnende Kalibergbau prägt die Region maßgeblich bis auf den heutigen Tag und ist nach wie vor der mit weitem Abstand größte Arbeitgeber.