Was hat es mit den riesigen weißen Bergen an der Werra auf sich? Diese Frage drängt sich wohl jedem auf, der erstmals in diese Region kommt. Der Name „Monte Kali“ ist allerdings eine Bezeichnung, die etwas in die Irre führt. Denn natürlich besteht der mächtige Berg gerade nicht aus diesen wertvollen Mineralien.
Vor allem verunreinigtes Kochsalz – chemisch Natriumchlorid – bleibt übrig, wenn in den Kaliwerken aus dem Kalirohsalz hochwirksame Düngemittel oder chemische Vorprodukte hergestellt werden. Seit 1976 geschieht dies vorwiegend durch elektrostatische Trennung – dem sog. ESTA®-Verfahren. Der Rückstand fällt seitdem vorwiegend in fester Form an und wird auf Halden verbracht.
Und warum verwendet man das Salz nicht als Speise- oder Auftausalz? Der Grund dafür ist rein wirtschaftlicher Natur – eine Aufbereitung wäre schlicht zu teuer. Es ist billiger, diese Produkte in der notwendigen Reinheit und Konsistenz in eigenen Lagerstätten abzubauen. So wandern Tag für Tag rund 24.000 Tonnen verunreinigtes Salz alleine auf die Großhalde in Heringen. Mittlerweile bedeckt es eine Fläche von rund 130 Fußballfeldern und erreicht eine Höhe von mehr als 200 Metern.
Ein ernstes Folgeproblem entsteht, weil Salz wasserlöslich ist: Niederschläge verwandeln sich auf der Halde in umweltschädliches Salzwasser. Damit diese Belastung nicht für Jahrhunderte anhält, ist geplant, die Halden abzudecken und zu begrünen. Bis dies aber vollständig gelingt muss das Haldenwasser aufgefangen und – ebenso wie das Prozessabwasser der Kalifabriken – möglichst umweltschonend entsorgt werden.
Zunächst werden also diese künstlichen weißen Berge weiterhin das Landschaftsbild des Kali-Reviers an der Werra prägen. Und solange die Bergwerke aktiv bleiben, werden sie wohl noch weiter wachsen.
Tipp: Der Heringer „Monte Kali“ kann besichtigt und bestiegen werden - weitere Infos und Anmeldung hier.
Kategorie | geoOrt |
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Leichtmetall-Fabrik Wintershall Entfernung: 1.23 km von Monte Kali | |
Kaliwerk Wintershall Entfernung: 1.28 km von Monte Kali | |
Direktorenvillen Kaliwerk Wintershall Entfernung: 1.38 km von Monte Kali | |
Die Werratalbahn (Überblick) Entfernung: 1.78 km von Monte Kali | |
Der Werra-Main-Kanal (Überblick) Entfernung: 1.94 km von Monte Kali |
Das Werra-Kalibergbau-Museum in Heringen (Werra) dokumentiert die Geschichte und Gegenwart des seit 100 Jahren wichtigsten deutschen Kaliabbaugebiets auf beiden Seiten der hessisch-thüringischen Landesgrenze an der mittleren Werra. Der Ende des 19. Jahrhunderts beginnende Kalibergbau prägt die Region maßgeblich bis auf den heutigen Tag und ist nach wie vor der mit weitem Abstand größte Arbeitgeber.