Das Wasserkraftwerk Widdershausen erzeugt jährlich rund 3,5 Millionen Kilowattstunden regenerativen Strom. Damit ist es heute das größte Laufkraftwerk der Elektrizitätsaktiengesellschaft Mitteldeutschland (EAM). Klappwehr und Kaplan-Turbinen sind auf modernstem Stand, doch die alte Fassade der „Centrale Widdershausen“ zeugt von einer längeren Geschichte.
1903 verkauft Georg Schimmelpfennig die alte Widdershauser Mühle samt Wehranlage an die Bergbaugewerkschaft Winterhall. Neben Lengers soll hier eine zweite neuzeitliche Wasserkraftanlage die Energieversorgung des Kaliwerkes sicherstellen. Wo einst die Mühle stand wird nun die Werra durch eine Wehranlage um etwa eineinhalb Meter angestaut. Dieser Höhenunterschied genügt, um mit einer Francis-Schacht-Turbine rund 200 Kilowatt Strom zu erzeugen. 1925 wird eine zweite Turbine montiert, was die Gesamtleistung auf bis zu 350 Kilowatt erhöht. Der gewonnene Strom versorgt ab 1904 das etwa zwei Kilometer entfernten Kaliwerk, außerdem wird die Gemeinde Widdershausen ans Stromnetz angeschlossen.
In den 1960er Jahren wird die „Zentrale Widdershausen“ aus wirtschaftlichen Gründen stillgelegt und das Widdershäuser Stromnetz geht an die EAM. Das ungenutzte Kraftwerk bleibt jedoch noch weitere 20 Jahre im Besitz des Kalikonzerns. Erst 1989 erfolgt der Verkauf an die EAM und weitere fünf Jahre vergehen, bis das vollständig sanierten und modernisierte Wasserkraftwerk wieder Strom erzeugt.
Kategorie | geoOrt |
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Grenzübergang Bahnlinie Widdershausen/Dankmarshausen Entfernung: 1.03 km von Kraftwerk Widdershausen | |
Monte Kali Entfernung: 2.1 km von Kraftwerk Widdershausen | |
Leichtmetall-Fabrik Wintershall Entfernung: 2.28 km von Kraftwerk Widdershausen | |
Kaliwerk Wintershall Entfernung: 2.38 km von Kraftwerk Widdershausen | |
Der Werra-Main-Kanal (Überblick) Entfernung: 2.58 km von Kraftwerk Widdershausen |
Das Werra-Kalibergbau-Museum in Heringen (Werra) dokumentiert die Geschichte und Gegenwart des seit 100 Jahren wichtigsten deutschen Kaliabbaugebiets auf beiden Seiten der hessisch-thüringischen Landesgrenze an der mittleren Werra. Der Ende des 19. Jahrhunderts beginnende Kalibergbau prägt die Region maßgeblich bis auf den heutigen Tag und ist nach wie vor der mit weitem Abstand größte Arbeitgeber.